BMW Niederlassung Nürnberg

Projektdaten

Ort: Nürnberg
Projektjahr: 2017 - 2019
Baukosten: 45 Mio. €
Leistungsphasen: 2 - 8
Bruttogrundfläche: 44.150 m2
Nutzfläche: 18.476,18 m2

Allgemeine und objektbezogene Baubeschreibung

Am Standort Nürnberg gibt es die BMW AG Niederlassung Nürnberg seit 1987. Der Sitz des Hauptbetriebes war zunächst in der Kilianstrasse – heutiger Sitz der Filiale Nord. 1990 wurde die Niederlassung vergrößert und erhielt ihren Hauptbetrieb in der Witschelstrasse. Seit 1998 wurde das Gebrauchte Automobile Zentrum in der Regensburgerstrasse ergänzt. Derzeit ist die BMW Niederlassung Nürnberg somit an drei Standorten (Kilian-, Regensburger- und Witschelstrasse) im Stadtgebiet präsent. Mit dem Neubauvorhaben an der Gustav-Adolf-Strasse / Ecke Max-Ottenstein-Strasse soll ein Zusammenschluss aller drei Betriebe und somit eine Ansiedlung der Marken BMW, MINI und BMW Motorrad sowie deren Gebrauchtwagen unter einem Dach und eine zentrale Anlaufstelle für den Kunden erreicht werden.

Lage, Grundstück und Aussenanlagen, Bestandssituation und Neuplanung

Lage

Am innerstädtischen Ring soll im Stadtteil Schweinau in einem Gewerbegebiet an der Gustav-Adolf-Strasse / Ecke Max-Ottenstein-Strasse ein neues Autohaus mit Verkaufs- und Serviceflächen entstehen. Dazu soll ein ehemals bebautes Areal umgenutzt werden zu Ausstellungs- und Präsentationsflächen sowie Werkstatt-, Lager- und sonstigen Serviceflächen. Die BMW Niederlassung soll durch grossflächig gestaltete Aussenflächen unter anderem mit einer Gebrauchtwagenpräsentation ergänzt werden. Dabei handelt es sich bei der Gustav-Adolf-Strasse um eine vielbefahrene, vierspurige Bundesstrasse (4R) mit einer zur Erschliessungsstrasse Max-Ottenstein-Strasse vorgelagerten Kreuzung.

Im nachbarlichen Umfeld befinden sich weitere Gewerbebetriebe sowie angrenzende Wohngebiete. Im
Nordwesten verläuft die Deutsche Bahnlinie Nürnberg-Schnelldorf mit dem Bahnhof Nürnberg-Schweinau. Auf Höhe des Grundstückes im Süden an der Gustav-Adolf-Strasse befindet sich zudem eine Bushaltestelle des öffentlichen Nahverkehrs.

Grundstück und Aussenanlagen

Das Grundstück an der Gustav-Adolf-Strasse befindet sich auf einem Teil des ehemaligen Cebal-Geländes und wird über die Stichstrasse Max-Ottenstein-Strasse erschlossen. Das Anwesen wurde seit 1917 industriell genutzt und hatte verschiedene Eigentümer. 1982 übernahm schliesslich die Cebal Verpackungen GmbH das Gelände. Bereits 1988 war das Gelände erstmals untersucht worden. Seit 1992 finden Boden- und Grundwassersanierungen auf dem Gelände statt. Seit 2004 wird eine Bodenluftsanierung auf dem Gelände durchgeführt. Die Bodensanierung sowie Großteile der Boden-Luft-Sanierung sind abgeschlossen. Eine gewerbliche Nutzung der Liegenschaft ist somit möglich. Die Grundwassersanierung wird jedoch noch bis 2024 vertraglich andauern.

Das Baugrundstück verfügt über eine uneinheitliche, abfallende Geländehöhe mit einem Südost nach Nordwest Gefälle. Die Geländehöhen verlaufen von ca. +316,30m üNN bis ca. +313,70m üNN und von ca. +315,50m üNN bis ca. +314,80m üNN. Das rechnerische Mittel liegt demnach bei ca. +315,15m üNN für das gesamte Gelände und für die Gebäudefläche bei ca. +315,50m üNN.

Vorabmassnahme Bodenverdichtung

Als Vorabmassnahme des AG soll das Gelände im Vorfeld hergerichtet und den Untergrund entsprechend der aktuellen Planung so verbessert werden, dass dem AN eine ebene und tragfähige Fläche auf ca. +315,50m üNN im Bereich des Gebäudes übergeben wird.
Hierzu sollen zunächst durch kontrolliertes Abschieben der obersten 50cm Bodenlage (auf ca. +315,00m üNN) und seitliche Zwischenlagerung mit Separierung der Böden nach geotechnischer Eignung zur Wiederverwendung bzw. ggf. Entsorgung unbrauchbarer Böden (Haufwerksbeprobung/Deponierung), ein für die sich anschliessende Kampfmitteltechnische Freimessung der Fläche inklusive Nachgrabung einzelner Verdachtspunkte erforderliches Planum erstellt werden. Im Anschluss soll durch Zuführung von ca. 50cm hochwertigem RC-Material zur Ausbildung einer tragfähigen Arbeitsebene ein Planum auf ca. +315,50m üNN ausgebildet werden.

Im Bereich der Brunnenanlagen werden Spundwände zum Schutz eingebracht. Die Dynamische Intensivverdichtung der Fläche wird durch eine Spezialtiefbaufirma ausgeführt. Das Grundprinzip besteht in der Übertragung von Fallenergie auf die Oberfläche eines ursprünglich zusammendrückbaren und wenig tragfähigen Bodens, um dessen bodenmechanische Kennwerte zu verbessern. Dieser Vorgang des Einstampfens wird mit einem sorgfältigen geotechnischen Kontrollprogramm
verbunden, um somit das Ziel auf die rationellste Weise zu erreichen. Im Zuge der Verdichtungsmassnahmen wir der Boden durch Setzungsmessungen sowie in-situ Versuche wie zum Beispiel Pressiometerversuche genau beobachtet, um die erzielte Verbesserung erkennen zu können.
Hierdurch sollen die kartierten Auffüllungen so verbessert werden, dass unter den Fundamentaufstandsflächen ein Bemessungswert des Sohlwiderstandes von mind. 300kN/qm gewährleistet wird.

An einzelnen, höher belasteten Fundamenten mit Fundamentabmessungen von mind. 2x2m im zentralen Bereich des mehrstöckigen Gebäudes wird der Untergrund so verbessert, dass unter den Fundamentsaufstandsflächen ein Bemessungswert des Sohlwiderstandes von mind. 350kN/qm gewährleistet ist. Ausserhalb der Fundamentstandorte bzw im Bereich der geplanten Bodenplatten des Gebäudes und der LKW-Zufahrtsflächen wird im Bereich der Baugrundverbesserung ein Bemessungswert des Sohlwiderstandes von mind. 100kN/qm gewährleistet. Auf dem mind. 50cm starken RC-Material wird in diesem Flächen ein Verformungsmodul von EV2 = 70MN/qm, nachgewiesen mittels statischer Lastplatte, vollflächig eingehalten.
Im letzten Schritt soll das Gelände eingeebnet und nachverdichtet werden auf einen Geländehorizont von ca. +315,50m üNN. Im Bereich der sonstigen Aussenflächen ausserhalb der Baugrundverbesserung wird auf dem mind. 50cm starken RC-Material ein Verformungsmodul von EV2 = 45MN/qm völlflächig sichergestellt.